Aspekten der Glückseligkeit
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Der Mensch ist nicht zum Scherz und für nichts erschaffen, sondern hoch ist sein Wert und groß seine Würde. Wohl ist er nicht von Ewigkeit her, aber für die Ewigkeit ist er bestimmt.
Der Eingang ist, dass man sich selbst erkenne,
der zweite , dass man Allah erkenne,
der dritte, dass man die diesseitige Welt erkenne,
der vierte, dass man die jenseitige Welt erkenne.
Diese vier Erkenntnise sind die Eingänge der Erkenntnis des Islam ;
die Pfeiler aber, das Handeln des Islam ,sind vier an Zahl, zwei davon beziehen sich auf die äußeren und zwei auf die inneren Dinge.
Die beiden , die sich auf die äußeren Dinge beziehen , sind :
- Die Übung des Gehorsams gegen Allah , das heißt die Gottesverehrung.
- Das Bewahren der Zucht und Sitte im Tun und Lassen und in der Lebensführung , dass
heißt das tätige Leben.
Die beiden , die sich auf die inneren Dinge beziehen, sind :
- das Reinigen des Herzens von allen Bösen
Charaktereigenschaften , wie Zorn , Geiz , Neid , Hochmut und Eitelkeit.
- Das Schmücken des Herzens mit guten Charaktereigenschaften ,
wie Geduld , Dankbarkeit , Liebe , Hoffnung , Allahs Vertrauen.
Willst du dich selbst erkennen , so wisse , dass du aus zwei Dingen geschaffen bist.
Das eine ist diese äußere Hülle , die man Leib nennt und mit dem äußeren Augen sehen kann. Das andere ist jennes Innere, das man bald Seele, bald Geist und bald Herz nennt, und das nur von von dem inneren Auge erkannt werden kann. Dies Innere ist dein wahres Wesen, alles andere ist nur sein Gefolge, sein Heer und seine Dienerschaft. Wir wollen es das Herz nennen. Wenn wir also von dem Herzen sprechen, so wisse , dass wir damit das wahre Wesen des Menschen meinen , das man sonst bald Geist , bald Seele nennt , nicht aber jenes Stück Fleisch, das in der linken Seite deiner Brust sitzt ; denn das hat keinen Wert, und auch die Tiere und die Toten besitzen es , und man kann es mit dem äußeren Auge sehen. Alles aber , was man mit diesem Auge sehen kann, gehört dieser Welt an , der Welt des Augenscheins . Das wahre Menschenherz aber ist nicht von dieser Welt , sondern ist als Fremdling zu kurzer Wanderung in diese Welt gekommen.
Der Leib ist zusammengefügt aus Wasser , Erde , Wärme und Feuchtigkeit , und daher schwach und in steter Gefahr , zugrunde zu gehen , sei es von innen her durch Hunger und Durst , sei es von außen her durch Wasserflut und Feuerbrunst oder Angriffe von Feinden, reißenden Tieren und dergleichen. Zur Stillung des Hungers und Durstes bedarf der Mensch der Speise und des Trankes. Dazu aber bedarf er zwei Herrscharen , nämlich einer äußeren :
Das sind Hand und Fuß , Mund und Zähne und Magen, und einer inneren , der Begierde nach Speise und Trank . Auch zurAbwehr der äußeren Feinde bedarf er zweier Herrscharen , einer äußeren : das sind Hand und Fuß und Waffe , und einer inneren : der Kraft des Zornmutes . Da es aber unmöglich ist , eine Nahrung zu suchen , die man nicht sieht , und einen Feind abzuwehren , den man nicht erblickt , so bedarf es ferner der verschiedenen Arten der Wahrnehmung , von denen die einen wieder äußere sind , nähmlich die fünf
Sinne : Sehen , Hören , Riechen , Schmecken , Tasten und die anderen innere , welche gleichfalls fünf an an der Zahl sind und ihr Quartier im Gehirn haben : Es sind die Kräfte der Vorstellung , des Denkens , des Gedächtnisses , der Erinnerung und der Einbildung.